Mit zunehmender Anzahl und Leistungsfähigkeit der Dampfmaschinen in der Zeit der Industrialisierung hatte es immer mehr Unfälle durch explodierende (genauer: zerknallende) Dampfkessel gegeben. Nach der Explosion des Kessels in der Mannheimer Aktienbrauerei im Januar 1865 verfolgte man dort die Idee, die Kessel auf freiwilliger Basis regelmäßiger Kontrollen zu unterziehen, wie das damals bereits in Großbritannien der Fall und Franz Clouth aufgrund seiner Englandverbindungen zwangsläufig bekannt war. 20 badische Kesselbesitzer schlossen sich den Plänen an und gründeten schließlich am 6. Januar 1866 in den Räumen der Mannheimer Börse in D 2, 6 die Gesellschaft zur Ueberwachung und Versicherung von Dampfkesseln. Es war der erste Revisionsverein auf dem europäischen Festland. Andere deutsche Bundesstaaten und Regionen folgten diesem Beispiel. Franz Clouth war hier ebenfalls maßgeblich tätig. Diese unabhängigen regionalen Überwachungsorganisationen in Form von Vereinen waren bei der Unfallverhütung so erfolgreich, dass ab 1871 die Mitgliedschaft in einem solchen Verein von der Inspektion durch einen staatlichen Inspektor befreite. Die regionalen „Dampfkessel-Überwachungs-und Revisions-Vereine“ (DÜV) waren somit als Selbsthilfe-Organisationen der Dampfkessel-Betreiber ein frühes Beispiel für eine sehr erfolgreiche Privatisierung zuvor staatlicher Prüfungen. Weil sie so erfolgreich bei der Unfallverhütung im Bereich der sich rasch weiter entwickelnden Dampfkessel-Technologie waren, wurden sie später auch mit Sicherheitsprüfungen auf anderen technischen Gebieten, unter anderem bei der wiederkehrenden Prüfung von Kraftfahrzeugen sowie bei der Führerscheinprüfung beauftragt.

Alle aus diesen gemeinsamen Wurzeln hervorgegangenen TÜV-Gruppen benutzen die Marke „TÜV“ und einen regionalen Zusatz (zum Beispiel TÜV Süd, TÜV Rheinland, TÜV Nord, TÜV Saarland, TÜV Thüringen, TÜV Österreich) im Namen. Sie stehen auf einigen Gebieten untereinander und zu anderen Marktteilnehmern im Wettbewerb